Noah’s Wunder

Gerade habe ich den brandneuen ersten Trailer zur monumentalen Bibelverfilmung „Noah“ mit Russel Crowe und Emma Watson gesehen. Sieh’ ihn dir an und lies dann weiter. Nur zu, ich warte hier:

Nach nur einem Trailer kann man natürlich höchstens Vermutungen anstellen, worum es in dem Film gehen wird.

Sicher ist keine Vers-für-Vers-Übertragung der biblischen Geschichte zu erwarten. Die Handlung scheint sich dennoch eng an die biblische Vorlage zu halten (Vorsicht, Spoiler in Genesis 7,10–8,14!):

Russel Crowe bekommt als Noah von Gott befohlen, eine Arche zu bauen – er und seine Familie sollen gerettet werden vor der drohenden Sintflut. Die Begründung der Flut ist etwas plump gehalten: „Die Menschen säten Gewalt und brachten Schlechtes über die Welt – darum muss man uns auslöschen“, hören wir Anthony Hopkins in der Rolle des Methusalem erklären.

Sogar die Tiere werden nach Kinderbibelmanier gezeigt, wie sie in Schaaren in die Arche strömen – in zweifelhafter Computeranimations-Pracht.

Allerdings gibt es im Trailer auch einige Plotelemente, bei denen sich der Film mehr künstlerische Freiheit nimmt: Es gibt einen Gegenspieler Noahs, der die Horden der restlichen Menschheit anführt, die die Arche belagern und versuchen sie zu stürmen – ein durchschaubarer Kunstgriff, um Spannung aufzubauen.

Außerdem: ein Feuerschwert? So etwas hat es auf den Flanellbildern meiner Kindheit nicht gegeben.

Auffällig ist, dass der Trailer überhaupt keine Berührungsängste gegenüber übernatürlichen Elementen hat. Noah hat Visionen und hört Gott zu sich sprechen; im Angesicht seiner Feinde vertraut er auf Gottes Hilfe. Und natürlich geht im wahrsten Sinne des Wortes durch Gottes Wirken die Welt unter! Der Film scheint in der biblischen Mythologie zu baden als wäre es Fantasy. Und sowas in den Mainstream-Kinos des 21. Jahrhunderts! Wenn das Bultmann wüsste.

Es ist natürlich noch zu früh um zu sagen, ob wir es hier mit einem Epos wie dem berühmten Monumentalfilm „Die Zehn Gebote“ zu tun haben, oder es nur ein weiterer vergessbarer Sommerkinofilm wird – ich bin gespannt.