Über den Habitus der Vielbeschäftigkeit unter Pfarrersleuten

Pfarrer Matthias Jung auf seinem Blog:

Ich glaube, demonstrative Geschäftigkeit ist ein Schutzschild für viele Pfarrer/-innen. „Sie haben doch so viel zu tun!“, das ist eine Einstellung, die mir, uns oft begegnet. Und sie gibt auch die Chance, mich dahinter ein wenig zu „verstecken“. Weil die Erwartungen, die an uns Pfarrersleute herangetragen oft so vielfältig und oft widersprüchlich sind, das es nicht leicht ist, immer in der eigenen Präsenz zu bleiben.

Der ganze Artikel ist lesenswert und in den Kommentaren haben sich auch einige andere Pfarrerinnen und Pfarrer dazu geäußert. Als Theologiestudent vor der Entscheidung, ins Pfarramt zu gehen oder nicht, beobachte ich solche Diskussionen mit großem Interesse.

Ich lese aus den erstaunlich ehrlichen Kommentaren heraus, dass die meisten im Pfarramt ihren Job wahnsinnig gerne machen – so gerne, dass es manchmal zu viel wird. Es ist eben doch so, dass etwas, was man leidenschaftlich gern tut zur Belastung werden kann. Das gilt besonders dann, wenn man nicht mehr nur seine Aufgabe macht, sondern versucht, die „vielfältigen und oft widersprüchlichen“ Erwartungen der Gemeinde zu erfüllen.