DuckDuckGo

Vor einigen Monaten habe ich auf meinem MacBook und iPhone Google von seinem Standartsuchanbieter-Thron vertrieben und stattdessen überall DuckDuckGo eingerichtet. DuckDuckGo ist eine Suchmaschine. Sie hat nicht nur einen wunderbar ulkigen Namen, sondern ist auch das Internet-Startup mit dem knuffigsten Logo. DuckDuckGo ist erst 2008 ins Such-Geschäft eingestiegen und lange Zeit der underdog gewesen. Inzwischen haben sie es sogar (zusammen mit Microsofts Bing) in die Suchanbieterauswahl von OS X und iOS geschafft.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Google eine riesige Datenkrake ist. Nur wenige andere Unternehmen haben einen so zwiespältigen Ruf wie Google. Niemand wird für seine Expertise in Sachen Internet-Dienste mehr gepriesen. Aber wahrscheinlich wird auch niemand sonst von den Datenschützern dieser Welt kritischer beäugt.

Meine Google-Suchen sind nicht unbedingt ein Geheimnis. Aber wenn man darüber nachdenkt, könnte man nur aus meinem Suchverlauf beunruhigend viel über mich herausfinden. Das Versprechen von DuckDuckGo ist, genau das zu verhindern. DuckDuckGo gibt Nutzerdaten nicht nur nicht weiter, es speichert sie gar nicht erst. Es gibt gar keinen Suchverlauf bei DuckDuckGo.

DuckDuckGo besticht neben seiner Datenschutz-Policy durch seine aufgeräumte Oberfläche und seine umfangreichen Personalisierungsmöglichkeiten. Bei vielen Suchen bietet DuckDuckGo nützliche Einbettungen etwa von passenden Videos oder Stack-Overflow-Post, die direkt auf der Suchseite les- bzw. abspielbar sind.

Der eigentliche Clou von DuckDuckGo sind jedoch die sogenannten „!Bangs“. Bangs sind kurze Befehle mit einem „!“ am Anfang. So lassen sich schnell bestimmte Suchen durchführen. Eine Suchanfrage mit einem „!“ am Schluss etwa überspringt die Ergebnisseite und öffnet sofort das erste Suchergebnis. Eine Suche mit dem Bang „!yt“ öffnet eine YouTube-Suche. Bangs gibt es für Amazon- und Ebay-Suchen und unzählige weitere Seiten.

Die Qualität der Suchergebnisse von DuckDuckGo sind meistens völlig ausreichend. Bei spezielleren Suchanfragen oder bei Suchen in deutscher Sprache bietet Google jedoch in der Regel eindeutig bessere Ergebnisse. Im Notfall ist die Google-Suche zum Glück nur ein „!g“ entfernt.

Deshalb werde ich bis auf Weiteres bei DuckDuckGo als Standardsuchmaschine bleiben. Die Suchergebnisse sind zwar eindeutig nicht so gut wie die von Google, aber DuckDuckGo macht es einfach, im Zweifel zu Google zu wechseln. Außerdem tut es gut, die „little guys“ zu unterstützen.