Das freie Soziale Netzwerk

Der #twitterstreik ist nur das jüngste Symptom der Enttäuschung vieler Twitter-Fans über die Richtung, die das Unternehmen einschlägt: Mehr wie Facebook werden, die Timeline immer stärker filtern und mit Werbung und unerwünschten Tweets füllen.

Wir sind zurecht unzufrieden mit den großen Sozialen Netzwerken. Sie alle kranken daran, dass die Unternehmen hinter ihnen irgendwann darauf kommen, dass ihre Plattform irgendwie Geld einbringen muss. Und spätestens dann leiden die Benutzer unter Veränderungen, die eben nicht zu ihren Gunsten, sondern zu Gunsten von Werbekunden geschehen. Es gibt immer wieder Startups, die versuchen, klein anzufangen und es besser zu machen – bisher ist es keinem geglückt.

Wir wünschen uns ein soziales Netzwerk, in dem keine Firma in unseren Feeds herumpfuscht; auf dem wir selbst entscheiden können, wessen Nachrichten wir sehen wollen. Und am besten soll diese Plattform kostenlos, quelloffen und frei implementierbar sein.

Klingt utopisch? Wie sich herausstellt, gibt es diese Plattform längst – Blogs.

Mustapha Hamoui hat es in einem – ihr habt es erraten – Blogartikel auf den Punkt gebracht:

Like email, the personal blog’s technology is not owned and controlled by a company. It’s a decentralized technology that goes whenever you go. If you choose to follow a blog, no company like facebook can decide whether or not you can read its posts. So don’t hesitate to blog away.

Heutzutage kann jeder Mensch völlig kostenlos auf einem eigenen Blog ins Internet hineinschreiben. Und als Interface zu diesem riesigen Blog-Netzwerk gibt es RSS, eine offene Technologie, mit der man Einträge von verschiedensten Blogs zusammensammeln und gebündelt und sortiert anzeigen kann, zum Beispiel in einer App.

So sieht mein soziales Blog-Netzwerk aus:

Reeder ist mein Lieblings-RSS-Programm auf dem Mac. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, RSS-Artikel anzusehen und zu verwalten.

Ein eigener Blog ist in vielerlei Hinsicht einer Profilseite überlegen. Meine Beobachtung ist außerdem, das die meisten Blog-Artikel besser durchdacht sind als irgendwelche Facebook-Statusupdates. Mehr Blogs würden wohl auch für ein besseres Internetklima sorgen.

Ich denke es ist an der Zeit unsere Netzwerke wieder zurückzuerobern. Also dann: Blog away!